Um- und Ausbau Einfamilienhaus Rossackerstrasse Zürich
Das Einfamilienhaus an der Rossackerstrasseim Zürcher Kreis 9 wurde im Jahre 1933 als Teil der Gartensiedlung «Globus-Heimeli» vom Ingenieur Willy Stäubli errichtet. Charakteristisch für die neu erschlossenen Gebiete an der Peripherie von Zürich waren diese kleinen Einfamilienhäuser, die den finanziellen Möglichkeiten des unteren Mittelstandes und von Arbeiterfamilien entsprachen. Die Häuser weisen eine sehr kleine Grundfläche auf und besitzen nur ein Kellergeschoss, ein Erdgeschoss und ein Dachgeschoss, welches als Steildach ausgebildet ist. Die Hauptaufgabe bestand darin, eine komplett neue Raumaufteilung und Raumabfolge für eine junge Familie mit drei Kindern zu planen.
Bauherrschaft
Nutzung
Privat
Wohnhaus
Umfang
Projekt
Ausführungsplanung
Bauleitung
Es war uns von Anfang an ein grosses Anliegen, dem Massstab des Quartiers zu folgen und zu entsprechen. Trotz der kleinen Grundfläche des Bestandes wollten wir durch den Umbau und die Erweiterung eine räumliche Vielfalt und Spannung generieren. Der Grundriss wurde möglichst offen gestaltet und die Räume mit Ihren verschiedenen Funktionen gehen mit wenigen räumlichen Trennungen ineinander über.
Der neue Treppenaufgang in das Dachgeschoss erhält einen zweigeschossigen Raum, der eine räumliche Verbindung zwischen dem Erd- und Dachgeschoss aufspannt und die gesamte Höhe des Hauses erlebbar macht. Im Erdgeschoss wurden die bestehenden Fensteröffnungen vergrössert und raumhoch ausgestaltet, um so einen engen Bezug zum Aussenraum zu schaffen.
Das bestehende Satteldach wurde abgetragen und mit einem vorgefertigten Holzbau ersetzt. Um die Einordnung des Hauses im Kontext zu bewahren, wurden überlange Lukarnen als additives Element des Daches ausgebildet. Grosszügige Fensteröffnungen bringen viel Licht in die neuen Räume. Neben der Erweiterung des Innenraumes durch diese Aufbauten, wurden deren flachgeneigte Dachflächen für die Installation einer Photovoltaik-Anlage genutzt.
Das Haus musste energetisch komplett neu erschlossen werden, weshalb die gesamte Hausinstallation und -technik neu erstellt wurde. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt die Umgebungsluft als Wärmequelle, um das komplette Gebäude mit Wärme und Warmwasser zu versorgen.
Die Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach der beiden Lukarnen versorgt das Haus nachhaltig mit Strom. Das gesamte Haus wurde komplett isoliert. Um ein einheitliches Erscheinungsbild zu gewährleisten und die Modernität des Hauses zu unterstreichen, haben wir uns für eine Fassadenschalung in vorvergrauter Fichte entschieden. Die Fensterleibungen wurden mit Aluminium-fensterzargen bestückt. Eine grosszügige Aussenterrasse wurde dem Haus vorgelagert. Diese dient dazu, die Umgebung näher in den täglichen Lebensraum zu integrieren.
Das Haus ist ein sehr gutes Beispiel dafür, wie aus alten, bestehenden Häusern neue, räumlich wertvolle, zeitgemässe Wohnformen entwickeln werden können, welche sich im Kontext integrieren und schliesslich eine Aufwertung für das gesamte Quartier darstellen.